Hugo von Sankt Viktor - Institut
für Quellenkunde des Mittelalters

Lehrveranstaltungen

Allgemeines

Das vom Institut verantwortete Lehrangebot an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main verfolgt drei Zielsetzungen:

1.) Es soll das erforderliche methodische Grundwissen für die Arbeit im Bereich der philosophischen und theologischen Mediävistik vermittelt werden. Dabei wird dieses Fach als Spezialgebiet der Philosophie bzw. der Theologie aufgefaßt, so daß eine Qualifikation grundsätzlich ein abgeschlossenes Studium in einem dieser beiden Fächer voraussetzt. Nach Absprache kann jedoch von dieser Voraussetzung abgesehen werden.  Diesem Ziel der methodologischen Einführung dient ein viersemestriger Kurs von Oberseminaren, der in die vier wichtigsten Hilfswissenschaften einweist. Er umfaßt:
Paläographie (Handschriftenkunde mittelalterlicher Handschriften mit einem Schwerpunkt auf dem 12. Jahrhundert)
Kodikologie (Materielle Buchkunde, d.h. fachgerechte Untersuchung, Beschreibung und Auswertung der  Quellencodices des Mittelalters)
Ekdotik (Kunde von der Theorie und Praxis der kritischen Edition mittelalterlicher Quellentexte unter besonderer Berücksichtigung der stemmatischen Methode)
Heuristik (Methodologie der Verfassung wissenschaftlicher Arbeiten und der Organisation wissenschaftlicher Forschungsprojekte)

2.) Es soll in die inhaltliche Auseinandersetzung mit mittelalterlicher Philosophie und Theologie eingeführt werden. Dazu wird alle vier Semester eine Überblicksvorlesung zu mittelalterlicher Philosophie- und Theologiegeschichte angeboten, die allen Studierenden offensteht. Überdies werden im Grundstudium sogenannte Autorenseminare und sogenannte Themenseminare angeboten.

In den Autorenseminaren wird das Werk eines mittelalterlichen Autors (oder einer Autorin) erschlossen anhand einer querschnittsartigen Auseinandersetzung mit herausragenden Quellentexten oder Abschnitten daraus.

In den Themenseminaren wird eine systematische Fragestellung untersucht anhand ihrer Behandlung in den einschlägigen Texten verschiedener mittelalterlicher Autorinnen und Autoren.

In beiden Fällen sind die Quellen in aller Regel auf Latein verfaßt und liegen oft auch nicht in Übersetzungen vor, so daß lateinische Sprachkenntnisse erforderlich sind. Französische, englische, italienische und spanische (in einigen Fällen griechische und hebräische) Sprachkenntnisse können gewinnbringend eingebracht werden.


Für die aktuellen Lehrveranstaltungen siehe das jeweils gültige Vorlesungsverzeichnis.

© Hugo von Sankt Viktor-Institut, PTH Sankt Georgen